Kindertagesstätten (Kitas)
Kindertagesstätten (Kitas) sind Begegnungs- und Erkundungsorte für Kinder im Vorschulalter, in denen – unterstützt durch professionelle und feinfühlige pädagogische Begleitung – ein solides Fundament für eine bestmögliche frühkindliche Bildung und Entwicklung geschaffen wird.
Mit ihrem Angebot ermöglichen Kitas eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf / Ausbildung und tragen massgeblich zur Chancengerechtigkeit bei.
Als Fach- und Branchenverband ist kibesuisse das Kompetenzzentrum für die familienergänzende Bildung und Betreuung in Kindertagesstätten. Fachpersonen und Interessierte finden untenstehend eine Zusammenstellung von Informationen, Grundlagen und Empfehlungen für die Praxis.
Die Fachpersonen von kibesuisse beraten Anbietende von familienergänzender Bildung und Betreuung in Kindertagesstätten und ihre Mitarbeitenden und erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen für die Praxis. Zudem ist der Verband mit wichtigen Akteur:innen aus der Branche vernetzt und bezieht öffentlich Stellung zu branchenrelevanten Themen. Ein spezieller Fokus im Engagement des Verbands liegt auf der Qualitätsentwicklung und Professionalisierung der Angebote. So setzt sich kibesuisse insbesondere auch in der Berufs- und Weiterbildung für gut ausgebildete Fachmitarbeitende in Kindertagesstätten ein.
Grundlage für eine gute Qualität in einer Kindertagesstätte zum Wohl der Kinder sind ein geteiltes Qualitätsverständnis und kontinuierliche Qualitätsentwicklungsprozesse, welche alle relevanten Qualitätsperspektiven sowie das ganze Team einbeziehen. Basis und Orientierung dafür bieten, der Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung, die kibesuisse-Richtlinien für Kindertagesstätten, sowie der Qualitätsstandard von QualiKita mit seinem Modell der pädagogischen Qualität.
Kibesuisse erachtet die kontinuierliche Auseinandersetzung im Rahmen eines Qualitätsmanagements als unabdingbar zur Erreichung von guter Qualität in Kindertagesstätten. Ein institutionalisiertes umfassendes Qualitätsmanagement, wie es mit den Instrumenten von QualiKita möglich ist, trägt massgeblich zu einer gezielten Qualitätsentwicklung bei. Dabei müssen alle Aspekte der Orientierungsqualität (pädagogische Grundhaltungen und Werte), der Strukturqualität (Rahmenbedingungen und Personal) und der Prozessqualität (Interaktion zwischen Mitarbeitenden und Kindern) berücksichtigt werden. Mit dem QualiKita-Label kann eine Kindertagesstätte ihre gute Qualität nach Innen und Aussen sichtbar machen, was u.a. neuen Mitarbeitenden und Eltern eine objektive Entscheidungsgrundlage bietet. Unteranderem darum empfiehlt kibesuisse allen Kindertagesstätten die QualiKita-Zertifizierung.
In zwei Positionspapieren «Positionspapier zur pädagogischen Qualität in Kindertagesstätten» und «Positionspapier zur Finanzierung pädagogischer Qualität in Kindertagesstätten» nimmt kibesuisse dezidiert Stellung zur pädagogischen Qualität in Kindertagesstätten.
Unmittelbar mit den Kindern arbeiten die pädagogischen Fachmitarbeitenden. Unterstützt werden diese von Lernenden, nicht pädagogisch ausgebildeten Assistenzpersonen und jungen Erwachsenen im Praktikum oder im Zivildienst. Eine Gesamtleitung hat die operative Führung. In grösseren Organisationen ist die Leitung oft auf eine pädagogische Leitung und eine betriebswirtschaftliche Leitung aufgeteilt.
Welche Ausbildungen die pädagogischen Mitarbeitenden und die Leitung/en absolviert haben müssen, schreiben grundsätzlich die Aufsichts- und Bewilligungsbehörden vor. In grösseren Trägerschaften wird die Leitung administrativ unterstützt. Zudem sind die Kitas auf Unterstützung in der Hauswirtschaft und im Unterhalt angewiesen. Sofern diese Aufgaben nicht an externe Anbieter:innen delegiert werden (Mahlzeitenservice, Reinigungsinstitut etc.), sind zusätzliche Mitarbeitende speziell dazu einzustellen.
Der Betreuungsschlüssel definiert, für wie viele Kinder jeweils eine Betreuungsperson in der unmittelbaren Betreuungsarbeit zur Verfügung steht. Dieser wird oft von den Aufsichts- und Bewilligungsbehörden vorgeschrieben. Der von kibesuisse empfohlene Betreuungsschlüssel ist abhängig vom Alter der Kinder sowie von der Qualifikation der Mitarbeitenden.
Bei der Lohnfestlegung in einer Kita sollen Funktion, Erfahrung, Leistung und Verantwortung angemessen berücksichtigt werden. In den kibesuisse Lohn- und Anstellungsempfehlungen findet sich eine Lohntabelle für die verschiedenen Funktionen und Lohnstufen. Der Lohn kann aufgrund regionaler Unterschiede variieren. Ein Lohnband trägt diesen Unterschieden Rechnung. Empfehlungen für Bestimmungen wie Ferien, Mahlzeitenschädigung oder Ruhezeiten sind ebenfalls in den Lohn- und Anstellungsempfehlungen festgehalten.
Kinder brauchen Innen- und Aussenräume, die ihrem Spiel- und Sozialverhalten altersgemäss angepasst und sicher sind und ihre Lernprozesse fördern. Fünf Quadratmeter nutzbare und bespielbare Innenfläche pro Kind empfiehlt kibesuisse in den «Richtlinien für die Betreuung von Kindern in Kindertagesstätten». Die Räumlichkeiten müssen den feuer- und baupolizeilichen Vorschriften entsprechen.
In einem ersten Schritt muss eine Bedarfsabklärung gemacht werden: Existiert eine Nachfrage nach Bildungs- und Betreuungsplätzen in der Gemeinde oder Region? Im Anschluss wird ein Grobkonzept mit Angebots-, Finanzierungs-, Personal- und Raumplanung erstellt. Die Wahl der Organisationsform ist ebenfalls wichtig. Soll es sich um einen öffentlich-rechtlichen oder privat-rechtlichen Betrieb handeln? Wird überhaupt eine neue Trägerschaft gegründet oder wird eine bestehende Trägerschaft angefragt, einen neuen Standort zu eröffnen? Nach welchen pädagogischen Grundsätzen soll gearbeitet werden? Wo finden sich passende Räumlichkeiten?
Sobald zu diesen Fragen Antworten und ein Gesamtkonzept vorhanden sind, muss ein Gesuch bei der zuständigen Aufsichts- und Bewilligungsbehörde eingeholt werden. Das ist je nach Standort der Kanton selbst oder die Gemeinde (in den Kantonen ZG, AG, ZH).
Mehr Informationen zur Eröffnung einer Kita liefert das Kita-Handbuch.